Verspätungen und Ausfälle bei Breisgau-S-Bahn – Abgeordneter Rapp sieht Ministerium in der Pflicht
Breisgau – Da die Probleme bei der Breisgau-S-Bahn nun schon seit Dezember letzten Jahres anhalten, wollte der Abgeordnete Dr. Patrick Rapp in einer kleinen Anfrage vom Verkehrsministerium wissen, wie diese schnellstmöglich beseitigt werden.
„Ich bin schon etwas irritiert darüber, dass auf der einen Seite das Fahrplankonzept testiert und daraus Ableitungen für den Ausbau gefolgert wurden, aber auf der anderen Seite mehr Gleise als möglichen Lösungsansatz benannt werden“, so Rapp in seiner Bewertung. „Dass dies nun als Grund dafür herhalten soll, dass das Fahrplankonzept bisher nicht umgesetzt werden kann sehe ich schon kritisch, da dies Größen sind, die von vornherein bekannt waren“ so Rapp weiter.
Das Ministerium benannte als Gründe zum einen die zumeist eingleisige Infrastruktur, zum anderen aber auch fehlende Routine des Fahrpersonals was dazu führe, dass die Kuppel- und Flügelvorgänge also das Trennen bzw. das Verbinden zweier Züge zu lange dauere. Durch ein reduziertes Betriebskonzept, bei dem weniger Kuppel-und Flügelungsvorgänge vor allem in Titisee vorkommen, soll der Betrieb nun stabilisiert werden. Hierbei müssen von den Bahnkunden wiederum Umstiege in Kauf genommen werden. „Dies kann nur eine Übergangslösung sein“, sagte hierzu der Abgeordnete. „Ziel muss es sein, das ursprünglich geplante Konzept auch umzusetzen“.
Auch die Zustiegsituation war Teil der Anfrage. Hierzu erklärte das Ministerium, dass die nun eingesetzten Züge länger seien als die Doppelstockwagen vormals und dadurch keine Verschlechterung der Einstiegssituation eingetreten sei. Die Stauerscheinungen seien dadurch begründet, dass die Fahrgäste nur die Türen in Bahnhofsnähe nutzen und die Zustiege im hinteren Bahnhofsbereich außer Acht lassen. Lediglich auf dem Westast in Richtung Breisgau seien die Anzahl der Türen bezogen auf die Sitzplätze zurückgegangen. Dafür sei das Sitzplatzangebot in der Tendenz ausgeweitet worden.
„Wenn dem so ist, dass die Türkapazität ausreichend sein soll um die geplante Taktung zu gewährleisten – wobei ich von Fahrgästen Gegenteiliges höre – dann muss man sich schon die Frage stellen, was nun der Realität entspricht“ so Rapp weiter in seiner Bewertung „und ob hier nicht eine erhebliche Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis liegt“.
„Auch, dass das Ministerium nun Fahrgäste mit Monats-bzw. Jahreskarten entschädigen will halte ich zwar für eine schöne Geste, es hilft den Betroffenen aber nur bedingt“, so der Abgeordnete in seiner abschließenden Beurteilung. „Die Menschen wollen und müssen zuverlässig und pünktlich zu Ihrer Arbeit und zur Schule kommen oder Ihre Anschlussverbindungen erreichen. Zudem wollen wir, dass mehr Menschen auch aus Klimaschutzgründen die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Dann muss aber auch gewährleistet sein, dass sie dies ohne große Verzögerungen bzw. Ausfälle tun können. Hier sehe ich das Verkehrsministerium und den Minister als Hausspitze in der Pflicht, Planungen einzuhalten, Mängel zu beseitigen und vor allem einen reibungslosen Regionalbahnverkehr zu gewährleisten“.