2. Tourismus in Müllheim: Was können wir von Südtirol lernen?

Müllheim – Bereits zum zweiten Male trafen sich Politiker, Tourismusmanager, Vertreter von Interessenverbänden und Hoteliers um sich über die Entwicklung der touristischen Aktivitäten in der Region auszutauschen. Diesmal ging es aber auch um den Austausch zweier europäischer Tourismusregionen, die erfolgreich am Markt agieren –Schwarzwald und Südtirol. Eingeladen zu diesem Symposium hatte der tourismuspolitische Sprecher der CDU Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Dr. Patrick Rapp MdL, gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Armin Schuster in das historische Ambiente des Markgräfler Museums in Müllheim. Über die Begehrlichkeit einer Region referierte zu Beginn der Europaabgeordnete der autonomen Region Südtirol/Italien, Herbert Dorfmann MdEP, der selbst die touristischen Rahmenbedingungen seiner Heimatregion mit auf den Weg gebracht hat. „Alpin und mediterran, Natur und Kultur, Spontanität und Verlässlichkeit, diese kontrastreiche Symbiose kommunizieren wir unter der Dachmarke Südtirol“, so Dorfmann in seinen Eingangsworten. Dorfmann referierte über die Erfolgsgeschichte Südtirols, zu der nicht nur die Qualität der Beherbergungsbetriebe zähle, sondern auch die Vermarktung der regionalen Produkte eine entscheidende Rolle spiele und, so Dorfmann ein einzigartiges Südtiroler Lebensgefühl gehöre. Touristische Ballungsgebiete u.a. mit Zweitwohnsitzen habe man verhindert und den Tourismus gleichmäßig in der Region verteilt. Man habe es verstanden, die Menschen mitzunehmen und aus Vermietern Gastgeber zu machen. Letztendlich habe aber der Zusammenhalt der Region dazu beigetragen, sich unter der Dachmarke Südtirol zu präsentieren. Ferner sei die Unterstützung mit öffentlichen Geldern ein nicht zu verkennender Faktor. Zehn Millionen Euro stünden jährlich für Werbezwecke zur Verfügung, so Dorfmann.

Das Potenzial des Schwarzwalds stellte Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH, Christopher Krull, dar. „Der Schwarzwald sei gut aufgestellt und werde als bekannteste deutsche Marke überall wahrgenommen. Als Touristikverband sei man ein „Wohlfühldienstleister“. Leider fehle es der Region an Identität und Zusammenhalt um alle, auch die Randregionen des Schwarzwalds, unter der vorhandenen Dachmarke zu vereinen, so Krull. Auch das Marketingbudget sei mit zwei Millionen eher bescheiden. Um den künftigen Herausforderungen zu begegnen, müsse man zum Tourismus stehen und die Region unter der Dachmarke Schwarzwald ausrichten und entwickeln. „Hierbei fehlt mir allerdings ein politischer Kopf, der die Markenstrategie umsetzt und in den Vordergrund stellt, so Krull.

Wir sind uns im Klaren darüber, dass der Wachstumsbereich Tourismus besser positioniert und mit Alleinstellungsmerkmalen verbunden werden muss, so Rapp und Schuster in ihrem Abschlussstatement.