18.05.2018 Bienengesundheit im Fokus – Informationsveranstaltung aus Politik und Praxis

Bienengesundheit im Fokus – Informationsveranstaltung aus Politik und Praxis 

Heitersheim – Der wirtschaftliche Nutzen der Honigbiene in Deutschland wird auf 2,7 Milliarden Euro geschätzt. Allein bei der Bestäubung von Nutzpflanzen durch Bienen erhöht sich nicht nur der Ertrag, sondern auch die Qualität. Das Thema Insektensterben und Bienengesundheit ist derzeit auch in unserer Region präsent.  Ist die Honigbiene in ihrem Bestand gefährdet? Dieser Frage gingen die Teilnehmer eines  Bienensymposiums nach, zu dem der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Patrick Rapp als Vorsitzender des Arbeitskreises Ländlicher Raum und Verbraucherschutz der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg in das Weingut Josef Walz eingeladen hatte. Ziel war es, das Thema Bienengesundheit aus politischer und wissenschaftlicher Sicht zu beleuchten. Als wissenschaftlich versierter Fachmann war der Leiter der Bienengesundheit des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg, Dr. Manuel Tritschler, zu Gast. Vor einem interessierten Publikum widmete Trischler sich in seinen Ausführungen den allgemeine Rahmenbedingungen der Imkerei und den Problemstellungen für die Honigbiene. So war interessant zu erfahren, dass sich die Imkerei in Deutschland sehr positiv entwickelt. Die steigende Zahl an Honigbienenvölkern, aber auch an Imkerinnen und Imkern bestätigen diesen Trend. „Allerdings besteht weiterhin eine enorme Vielzahl an Parasiten, die die Gesundheit der Honigbienen nachhaltig gefährden. Auch die umweltbedingten Gefahren, wie Klima, Pflanzenschutzmittel, etc., sind nicht zu vernachlässigen“, so Tritschler. Im Bereich der Bekämpfungsmaßnahmen gegen die aus Asien eingeschleppte Varroa Milbe, einer Viruserkrankung, verwies Tritschler auf neue chemische Substanzen, die Hoffnung bei der Bekämpfung der Milben bieten könnten. Das betreffende Mittel Lithiumchlorid verfügt derzeit jedoch noch nicht über eine Zulassung, da erst weitere Erfahrungen über Verträglichkeit und Wirkung vorliegen müssen. Auch aktuelle Themen der Bienengesundheit wie der Kleine Beutenkäfer, der sich bereits in Italien etabliert hat oder die Asiatische Hornisse, welche sich im Raum Karlsruhe verbreitet, wurden thematisiert. In der sich anschließenden Diskussionsrunde ging Dr. Patrick Rapp MdL auf die Maßnahmen der Landesregierung zur Erarbeitung einer Biodiversitätsstrategie und weiterer Themen ein. Zum Thema Varroa Milbe/Lithiumchlorid äußerte Rapp, dass dieses Arzneimittel durch die Medien zu früh verkauft und gefeiert wurde, da die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit noch nicht nachgewiesen sei. „Zur Weiterentwicklung ist eine Anwendungsstrategie erforderlich. Wegen der hohen Kosten, kann eine Zulassung nur unter Zuhilfenahme eines Arzneimittelunternehmens erfolgen und kann bei optimistischer Betrachtung noch 5 bis 6 Jahre in Anspruch nehmen“, so Rapp in seinen Ausführungen. In einem Schlusswort bekräftigten Rapp sowie Tritschler den untrennbaren Zusammenhang der landwirtschaftlichen Nutzung und der Imkerei. Nur gemeinsam seien Probleme und Herausforderungen zu meistern.

Reinhart, Rapp und Nemeth zu Biodiversität und Landesstrategie

Vorsitzender CDU-Landtagsfraktion Prof. Dr. Wolfgang Reinhart MdL, Vorsitzender Arbeitskreis Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Dr. Patrick Rapp MdL und Vorsitzender Arbeitskreis Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Paul Nemeth MdL erklärten heute (9. November) zum Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt:

 

„Ich habe in der Haushaltskommission der Koalition seitens der CDU-Fraktion klar signalisiert, dass 15 Millionen Euro für das Sonderprogramm 2018 und 2019 und
3 Millionen Euro pro Haushaltsjahr für das Monitoring wichtige Investitionen für die Biodiversität darstellen, die jetzt und zielgerichtet umgesetzt werden müssen. Auch mir liegt der Erhalt der Vielfalt von Flora und Fauna am Herzen. Das ist ein über alle Parteigrenzen hinweg bedeutsames Thema“, betonte Reinhart.

 

„Bei dem Ziel, die Biodiversität in Baden-Württemberg zu schützen und zu erhalten, stehen wir Seite an Seite mit unserem Koalitionspartner. Denn auch wenn wir nicht für alle Arten über flächendeckend ausreichende Zahlen verfügen, müssen wir aufgrund zahlreicher Erfahrungswerte teils dramatische Artenrückgänge hinnehmen. Die CDU-Fraktion wird das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg konstruktiv begleiten, bisher fehlt uns aber die konkrete Aussage über die Mittelverwendung im Umweltbereich“, hob Rapp hervor. „Mit Dringlichkeit müssen nun solche Maßnahmen umgesetzt werden, für die eine Datenlage nicht erst erhoben werden muss. Außerdem praktische Maßnahmen, die gemeinsam mit den Landnutzern umgesetzt werden können und die schnell sichtbare Erfolge zeigen. Entscheidend ist es dabei, Projekte dort umzusetzen, wo das größte Potential bestehe – auf den land- und forstwirtschaftlichen Flächen“, so Rapp.

 

„Von den mit der Umsetzung des Sonderprogramms beauftragten Ministerien erwarten wir nun eine inhaltliche Präzisierung der vorgesehenen Maßnahmen und Projekte sowie deren finanzielle Hinterlegung, damit unser gemeinsames Ziel, die Erhaltung der Biodiversität, auch praktisch erreicht werden kann. Die CDU-Fraktion sieht ihren Schwerpunkt dabei in einem landesweiten Biotopverbund nach dem Vorbild des Biotopverbunds der Heinz Sielmann Stiftung. Dafür werde ich mich stark machen“, so Nemeth.

 

„Wenn nun jährlich 18 Millionen Euro zusätzlich für ein Sonderprogramm Biodiversität ausgegeben werden, kann es nur im Interesse des Naturschutzes sein, dieses Geld nicht in jahrelangen Monitoring- und Verwaltungsprozessen versickern zu lassen, sondern einen praktisch wirksamen Naturschutz zu gewährleisten, der endlich Erfolge bei der Bewahrung der Schöpfung erzielt“, so Rapp und Nemeth.