CDU-Abgeordneter Rapp tauscht sich mit Helferkreis, Stadt und Landratsamt aus
Müllheim – Seit März steht in Müllheim die neue Gemeinschaftsunterkunft für 80 Flüchtlinge. Die Flüchtlinge werden hier von der Bevölkerung offen aufgenommen, auch dank der guten Zusammenarbeit und des Engagements des Helferkreises, der Stadt Müllheim und dem Landratsamt – wie der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Patrick Rapp bei einem Besuch erleben konnte. „Wir haben in Müllheim eine modellhafte Willkommenskultur für Flüchtlinge“, lobte Rapp.
Große Probleme bereiten die langen Asyl-Verfahrensdauern. Es gebe beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf Grund des starken Zustroms an Flüchtlingen einen großen Rückstau, was die Bearbeitung der Asylanträge angeht. Zwischen 250 und 300 der 1000 Flüchtlinge, die im Landkreis untergebracht sind, konnten noch gar keinen Asylantrag stellen, was die Integration behindert. Sozialdezernentin Eva-Maria Münzer und der Abgeordnete Dr. Patrick Rapp sprachen sich daher für die Wiedereinführung von Bezirksstellen – wie in den 1990er Jahren bei der Flüchtlingswelle aus dem ehemaligen Jugoslawien – aus, um die Verfahren zu beschleunigen. Auch Vertreter des Helferkreises unterstützen die Idee, denn es sei für die Flüchtlinge auch wichtig, dass ihre Verfahren schneller bearbeitet werden um die Integration nicht zu blockieren. Umso länger die Verfahren dauern, desto größer sind manchmal auch die Hoffnungen auf Asyl, obwohl der Antrag später abgelehnt wird.
Samuel Gebert, Vorsitzender des Helferkreises „Zuflucht Müllheim“ berichtete mit seinen Helfern von ihrer täglichen Arbeit. Der Helferkreis unterstützt die Flüchtlinge durch zusätzliche Deutsch-Kurse aber auch durch die Vermittlung von Praktika, Jobs oder Wohnungen. Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich schilderte wie Müllheim sich gemeinsam mit der Bevölkerung auf den Weg gemacht hat, noch bevor die ersten Flüchtlinge überhaupt in der Stadt ankamen. Die Bürger haben die Flüchtlinge sehr offen aufgenommen. Rapp zeigte sich von dem sehr guten Zusammenspiel zwischen Helferkreis, Stadt und Landratsamt beeindruckt und dankte für das große Engagement der Beteiligten. Bei dem Austausch kam auch ein Flüchtling aus Gambia zu Wort, der seine Erfahrungen in Müllheim kurz schilderte. Diskutiert wurde auch über die Probleme durch das Dublin-Verfahren, wonach viele Flüchtlinge in Deutschland in das Land überstellt werden, wo sie zuerst die Europäische Union betreten haben. In Italien und Griechenland seien die Zustände für Flüchtlinge sehr schlecht, so Mitglieder des Helferkreises. Sie plädierten hier für eine Änderung.